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Al Mahddin |
Vielen Dank auch an Roland Hoffmann für die Bereitstellung der Phantastischen Bilder!
So Freunde des rostigen Schwertes im Wanst – einige in
der Kaffeefahrt-Crew scheuen weder Tot noch Muskelkater und erkunden jedwedes
Terrain was es an Hobbys gibt und so wurde Al Mahddin geboren.
Aber zum Anfang des Abenteuers – Natürlich stand am
Anfang ein harmlos unbedachter Satz in einer Facebook-Nachricht eines Freundes
vom Maddin: „Spontan Bock auf Larp gekloppe? … Morgen ist in Speyer "die großeSchlacht" … mit wohl über 100 Leuten … Schwert und Klamotten kann ich dir
pumpen … erforsche deine Nerd-Gefühle“ Na was soll ich da sagen bei den
Worten „LARP“ und „gekloppe“ war es eigentlich um mich geschehen, jetzt mussten
noch ein paar unerwähnenswerte Dinge und die Anreise geklärt werden und dann
war der Sack auch schon geschnürt.
LARP – da werden sich vielleicht
einige fragen was ist denn das, dieses LARP? Kurz gesagt LARP ist Live Action Role Play – also ein
Aktives Rollenspiel und mit Aktiv meine ich in Echt im Wald oder auf einer
Burg, oder wo sonst noch solche Fantasy oder auch Historische Geschichten
spielen. Das was in Speyer laufen sollte war ein Aspekt des Rollenspiels
– nämlich der Kampf Mann gegen Mann oder auch Frau, denn die waren und sind in
der LARP Szene recht häufig vertreten. Also ganz gegen das Klischee was man
sich so vorstellt das sich hier dürre picklige Spacken mit Pappschwertern sanft
auf die Nuss hauen … ohh nein weit gefehlt, dazu aber später mehr.
Jetzt weiter im Text – am Sonntag
ging es früh raus um mein Huhn zu satteln und in Richtung Speyer von meinen
Nordmann Kollegen aufgeschnappt zu werden und um dann zum versteckten
Schlachtfeld zu reiten. Dort angekommen, waren auch schon die ersten düsteren
und hellen Gestalten zu erspähen – und ja es waren Orks da – der Wunschgegner
eines jeden Fantasykriegers. Nachdem die Satteltaschen unseres Huhns geleert
wurden ging es an die Gewandung von mir – das spontane Thema war der
Austauschkrieger aus dem Orient der bei den Nordmännern auf Weiterbildung war
und so entstand die Legende von „Al Mahddin“.
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am ersten Treffpunkt - doch weit und breit nix zu sehen |
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Satteltaschen geleert und bereit zum Kampf |
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ORKS !!!! |
Dann machten wir uns auf, zum
Feld der Ehre – eine größere Sandgrube, umfasst von Hügeln und kleinen
Waldstücken, ein schönes Schlachtfeld – wenn man das mal so sagen darf. Hier
schlugen die Nordmänner und ich unser kleines Feldlager auf. Da mussten wir
noch schnell zum Orga-Papyrus um mit unserem Namen oder Zeichen zu bekunden das
jedwede Verletzung die uns beigebracht werden, wir wie Männer hin zu nehmen
haben und da schwante es mir langsam – das hier wird kein Ringelpietz mit
anfassen ... auch eine Kaffeefahrt in den Speyerwald kann ich mir hier
getröstlich abschmatzen. Meine Nordmannkameraden sahen wohl meine einsetzende
Skepsis und Al Mahddin bekam seine erste Einweisung in die Kunst des
Schwertkampfes. Meine ersten Schritte waren sehr zögerlich und auch teilweise
Unbeholfen – aber ein paar Tips und Übungsschläge später fand ich – ich bin
bereit für die erste Runde. Schnell wurden mir und dem Rest des Schlagfertigen
Volkes die „Regeln“ des Kampfes erklärt, denn ohne Regeln ist es auch kein
zivilisiertes gekloppe.
Zum mitmeißeln, die Regeln waren
wie folgt: Kein Stechen (wegen dem Fieberglasstab in den Schaumstoffwaffen),
kein Schlagen auf den Kopf und Treffer sollten ausgespielt werden. Das heißt
wenn man denkt das der Treffer bzw. die Treffer genug sind um zu Boden zu gehen
dann tu es und spiele es schön damit dein Gegner auch was davon hat. – Bei mir
waren das sehr oft Treffer auf den Rücken und den Nacken bzw. Hals, dann bin
ich ungeübter/ungerüsteter Krieger schnell und schmerzvoll jammernd zu Boden
gegangen. Ich hoffe ein schöner Anblick für meine Gegner.
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im Kampf gibts keine Unterschiede |
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Al Mahddin erklärt das Prinzip - eine Schwertlänge Abstand |
Die Sonnenuhr schlug 11 Uhr und
der Tag ward grob in drei Phasen von den SL eingeteilt. Die erste Phase war die
Aufwärmrunde, die aus verschiedenen Klein Gefechten mit ständig wechselnden
Loyalitäten bestand. Danach sollte der Spielmodus „Capture the Flag“ und danach
Phase drei, ein „Brückenkampf“ stattfinden. Die ersten Runden waren für mich
sehr intensiv und mit viel Bodenkontakt gespickt. Wir fanden uns in klassischen
zwei Parteien Linienkämpfen wieder, sowie auch eine Dreier und Viererrunde mit
plötzlichen Seitenwechseln wärmten uns gut auf. Dabei wurden auch gleich
verschiedene kleine Duelle und Einzelkämpfe ausgetragen um den Gegner ein wenig
zu beschnuppern und aus zu testen was die anderen so bereit sind mit zu machen.
Schon in den ersten Runden schenkten sich die Spieler nichts – was nicht mit
Verbissenheit zu Siegen gleich zu setzen war, eher im Gegenteil alle die ich
gesehen habe, haben hart gekämpft und sind auch schön gestorben.
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Chaosritter und Orks im Angriff |
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keiner wird geschont |
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Angriff der Nordmänner |
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Al Mahddin in der ersten Reihe |
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gefährliche Bogenschützen |
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"Einzelkämpfe" |
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Herausforderungen |
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... einschlagender Chaosritter |
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nicht in die Augen schauen! |
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Ulric steht noch und verkauft seine Haut teuer |
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... und manchmal prallt man auch einfach ab an so einem Berg |
Dann wurde Phase zwei eingeleitet
– Erobert die Flagge des Gegners – einfache Regeln: Jede Seite hatte eine
Flagge die es zu verteidigen galt. Die Flagge war auch der Punkt an dem man
sich wieder ins Spiel holen konnte nachdem man auf dem Feld gefallen ist
(einfaches berühren der Flagge und murmeln eines magischen Spruchs und man war
wieder am Leben) Um die Flagge herum war ein Kreis der wenn sich dort
feindliche Kämpfer befanden als Belagerung der Flagge galt und man dann nicht
mehr durch berühren der Flagge ins Leben zurück kommen konnte. Wenn eine Seite
die Gegnerische Flagge erobert hatte musste sie mit beiden Händen und normalen
Schrittes ins eigene Lager getragen werden. Klingt einfach … ist es aber nicht.
Hier wurden wieder verschiedene
Taktiken zur Eroberung angewandt die letztendlich zu unserem Sieg führten. Hier
ging es teilweise in schönen Einzelgefechten gut zur Sache. Ich konnte mich
auch in einem Einzelgefecht beweisen, wobei ich meine Chance die ich hatte,
meinen Gegner nieder zu strecken nicht schnell genug am Wnast packte und wir so
zu einem Unentschieden durch gleichzeitiges sterben auf Grund schwerster
Verletzungen in Bauch und Nackenbereich aus dieser Welt gingen. Aber wir
konnten uns auch gegen ein paar Orks gut zur wehr setzen – auch wenn zwei gegen
einen Ork im ersten Moment unfair klingt … aber liebe zuhause gebliebenen Hobbyklappspaten
- der Ork bot gut Trefferfläche für zwei, also eine Faire Sache. Zum Ende der
ersten Runde mussten wir drei (Ulrik ward wiedermal auf Abwegen) uns noch gegen
eine sehr gefährliche Bogenschützin erwehren … ja ja jetzt denkt jeder drei
gegen eine, auch wieder Unfair … mit nichten die war echt, übelst gefährlich
und musste nieder gemacht werden … keine Frage! Und wir waren Fair und haben
sie nicht geplündert und Dinge die Nordmänner sonst so tun an einem hitzigen
Tage.
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... wir bleiben zusammen! JA?! ... ja klar! |
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in Linie |
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das "Böse" im Angriff |
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auch die Orks erkennen böse Bogenschützen |
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erste Welle und die Nordmänner vertrauen auf die zweite Welle |
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Zweikampf auf Augenhöhe ... |
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... bis zum Letzten - da wurden keine halben Sachen gemacht |
Dann gab‘s eine kleine Pause zum
verschnaufen und danach wurden die Seiten gewechselt und das Spiel begann von
vorn. Was soll ich sagen unser Anführer hatte eine Idee (Angriff brutal von
drei Seiten) die alle gut umsetzten und wir das Ding in einem Angriff gewannen.
Da konnte auch ein teuflisch geplanter Hinterhalt der Orks nichts am Sieg
ändern. Ich ward bei dieser heroischen Schlacht als Optische-Barde unterwegs
und nahm das Geschehen auf Lederfilmband auf.
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die Nordmänner beim stärken mit Honig-Früchte-Törtchen |
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von hungrigen Orks beobachtet |
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eine tapfere Maid |
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Provokation zu jeder Zeit |
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in freudiger Erwartung der nächsten Gefechte |
Jetzt kam Phase drei – mein
absoluter Liebling – Der Brückenkampf. Regeln waren auch hier einfach: durch
zwei Seile wurde ein ca. 3m breiter Korridor am Boden markiert – in dem es zur Sache
gehen sollte. Jeder der das Seil übertritt fällt in die Fluten und wurde von
Nilpferdseejungfrauen in die Unterwelt geleitet. Also dann in Reihe aufgestellt
und vor. BÄÄM und da ward es auch schon wieder aus mit Al Mahddin. Zweiter
Anlauf … was soll ich sagen Anlauf ward das richtige Wort – jetzt standen uns ein
Rudel (Übertreibung gehört zu einer guten Geschichte) Orks gegenüber und
rannten auf unsere Schildwand zu – tja ich dachte, der kleine Ork der mir da
entgegen kommt den sollte ich doch aufhalten bzw. mich entgegenstemmen … auch
hier tat sich wieder der Riss zwischen Wunschtraum und Realität auf und es
machte BÄÄÄM… PLATSCHHH und ich fand mich ein bis zwei Meter hinter der Line
wieder und wurde dann auch gleich nieder gemacht – geile Aktion. Dann wurde es
interessanter – Wir stellten uns zu einem zweireiigen Schildwall auf und gingen
langsam mit Schritt Kommando auf den Gegner zu und schlugen kontrolliert beim
Gegner ein bzw. an. Ein wildes Geschiebe, Gehaue und Gesteche begann – ein
riesen Spaß. Hier muss ich sagen, es ist entscheidend auf welcher Seite man
steht (Links oder Rechts) – die Linke Seite bekam meinen Beinen nicht so gut –
diese wurden schön geschnetzelt und ich übergab mich mit einem immer leiser
werdenden AHHHhhh...hhH…hh…h… den Nilpferdseejungfrauen. Ein Heidenspaß für
Groß und Klein. Diese doch sehr Kräfteraubenden Kämpfe zogen sich dann bis ca.
16.30 Uhr so das der offizielle Teil des Events dann zu Ende ging. Jetzt wurden
noch ein paar Duelle und Herausforderungen die den Tag über ausgesprochen
wurden und auf ihre Austragung warteten ausgefochten – wo natürlich unsere
Nordmänner nicht fehlen durften – denn Halfdan gewinnt immer.
Für Al Mahddin war das aber das
Ende der 2. Schlacht zu Speyer. Kaputt und glücklich leckte ich meine Wunden
(natürlich nur die Seelischen Wunden) und wusste dass die III. Schlacht auf
alle Fälle nicht ohne Al Mahddin oder seinen gleich aussehenden Bruder – dessen
Namen wir noch nicht kennen – gefochten wird.
(by Maddin)
Halfdan Rurikson (gewinnt immer) und unser Jarl - Hengal Torbensson
Ulrik der Eberen (Schrecken der Bogenschützen) und Ernst von Schwanenfurt
Mein Dank geht ausdrücklich an
Halfdan den Verführer und Ulrik dem Schrecken aller Bogenschützen - die mich
auf ihrem Wikingerhuhn mitgenommen und mir Gewand und Schwert geliehen haben.
Und natürlich auch unserem Jarl - Hengal Torbensson der mich offenen Herzens in die Gruppe
aufgenommen hat und Ernst von Schwanenfurt, um für Ruhm und Ehre gegen diese dreckigen Orks zu Felde zu
ziehen.
Fazit:
Was soll ich sagen – JA ich bin
angefixt, ich weiß nicht ob das jetzt ein neues, alle Zeit verschlingendes
Hobby wird, wie es für viele die da waren ist. Was ich aber mit Gewissheit
sagen kann ist das ich mich mal Modisch in der Zeit umschaue und bestimmt das
eine oder andere Teil oder Schwert zulegen werde um auf solchen Events eine
gute Figur ab zu geben.
Für alle die mal in die „LARP
Szene“ hinein schnuppern wollen, und schon immer mal ein übelster Krieger sein
wollten ist so etwas mit Begleitung auf alle Fälle zu empfehlen. Mir ist auch bewusst
das das natürlich nur ein Aspekt des LARP ist – aber für viele interessierte
auch der verlockende Teil der LARP Vielfalt – genauso wie es das für mich war.
Ich vergebe hier fünf Tassen –
ähm oder vielleicht doch eher Hörnerbecher voll Met für diesen Sonntag
Nachmittagsspaß.
Super Bericht, schön dass du Spaß hattest!
AntwortenLöschenGruß, SL #2 ;)
Klasse Bericht und toll geschrieben
AntwortenLöschenGruss Roland
Danke Danke - deine Bilder geben aber der Sache auch die entsprechende Würze - super Bilder und vielen Dank nochmals für die Nutzung
LöschenDie Bilder sprechen Bände. Ich komme nächstes Mal mit und dann wird geschändet. Danke für den Artikel!
AntwortenLöschenAm 18. Feb 2017 findet der nächste Termin statt. Wäre klasse dich dort zu sehen.
AntwortenLöschenGruß der rote Ritter^^