So liebe Freunde der Sittlichen Mai-Hamster Jagd im Mondenschein
… wie ich ja im letzten Artikel zum Thema LARP (Der 13. Krieger) schon
angekündigt habe, sollte es nicht das letzte Mal sein das ich mich unter das LARP-Volk
mische. Aber diesmal sollte es ohne geliehene Klamotte los gehen und so war ich
im Nordmannentannen-Ausstatter um mich für das da kommende zu kleiden. Ich
entschied mich für einen Nordmann, da ja der Großteil der Gruppe mit der ich
auf Plünderfahrt gehen will Nordmänner sind. Denn es stand das nächste Event an
– die Erkundung der Insel Truul in den Nebellanden. Dieses Event versprach drei
Tage vollumfängliches LARP Feeling, also genau das was mir noch fehlte in
meiner Raupensammlung.
Also wurde die Schatztruhe geöffnet und das Gold unter die Händler gebracht. Ich hatte den guten Halfdan mit dabei, damit ich nicht wieder Piratensachen kaufe und mich übelst Mittelalter fühle. Ich kenn mich zwar ein bisschen aus in der Historie aber ich will es mal so sagen, ab und an schweife ich zu sehr ins Fantasy ab und fabriziere etwas gewöhnungsbedürftige Klamotten-Kombos. Aber fangen wir unten mal an – Schuhe (ich sag immer ein Kostüm steht und fällt mit den Schuhen) ich entschied mich für das Modell Haithabu, nicht ganz billig aber Authentisch und genau so wollte ich es haben. Dann schlug ich beim Burgschneider eine Bresche in die Kleiderständer: Beinwickel (Orange), Russ Hose (Braun), Untertunika und Übertunika (Grün) und einen schönen Klappenmantel (Blau) und zu guter Letzt eine klasse Russ-Mütze (Rot) vom Elfenwerk – bunt ist die Devise der Nordmänner, denn sie waren alles andere als dunkle Gesellen in Kleidung und Gemüt. Meinen Gürtel und Tasche habe ich mir beim Michel in Mainz machen lassen – ein klasse Laden für Historischen Lederbedarf, und dazu noch ein Redseliger, Fachkundiger Besitzer. Schild und Schwert wurden mir vom Jarl Hengal gestellt da ich erstens kein Geld mehr hatte um in Waffen zu investieren und weil ich noch nicht ganz genau weiß was ich lieber will – Schwert oder Axt. Tja dann fehlte auch noch ein entschiedenes Detail … der Name und die Hintergrundgeschichte – keiner geht auf LARP ohne plausible an den Haaren herbeigezogene Hintergrundgeschichte. Auch hier ward die Hilfe von Halfdan wiedermal höchst willkommen und so wurde Tyrre Gornson geboren - Tyr ist ein Nordischer Gott der mit Mars in Verbindung gebracht wird, und da ich Martin = Mars genannt werde, eine naheliegende Assoziation. Doch kann man nicht wie ein Gott heißen also den Namen etwas abgeändert und so entstand Tyrre = wie Irre. Gornson – ist auch schnell erklärt: der Sohn vom Gorn und wer mich kennt weiß das auch ein zu ordnen.
„… Al
Mahddin ward auf der Rückreise in die Sudlande als er am Hofe von Alexejewitsch
Putinson in Kiewa Rast machte. Al Mahddin unterhielt diesen Russkönig mit
allerlei Geschichten von seinen Farhrten und dem Schicksalhaften
Zusammentreffen mit den Männern um Jarl Hengal und dem Sagen-umwobenen Halfdan, der der immer
gewinnt. Diese Geschichten weckte das besondere Interesse eines Nordmannes am
Hofe von Alexejewitsch – es ward Tyrre Gornson. Tyrre war zwar ein Flinker
Kerl im Geiste und den Beinen aber ein notorischer Spieler und ein schlechter noch
dazu. Er verspielte all sein Silber, sogar sein
Schild und Schwert und fast auch noch Haus und Hof. So brauchte er schnell
wieder Gold oder Silber um nicht ganz mit leeren Händen in die Heimat zurück zu
kehren und dies weckte sein Interesse an dieser Sagenumwobenen Gruppe um Jarl
Hengal – und wenn Halfdan immer gewinnt könnte dies eine einträgliche Fahrt
werden. Tyrre redete mit Al Mahddin und erfuhr das die Gruppe auf dem Weg nach
Truul ist um Ruhm und Silber zu erbeuten. Eine Gelegenheit die sich Tyrre
Gornson nicht entgehen lassen kann und so zog er aus um an dieser Fahrt teil zu
nehmen …“
Auf die Hühner - die Reise beginnt
Der Termin rückte immer näher und die Aufregung stieg Tag um
Tag. Am 14. Juli war es dann soweit und ich fuhr mit meinem Rucksäckel nach
Monnem um wieder einmal das gesattelte Huhn von Halfdan zu reiten um mit Ihm
und Ulric in die Sagenumwobenen Nebellanden zu kommen. Nach nicht all zu langer
Fahrt kamen wir am Ort des Geschehens an und ich war erst einmal sehr
überrascht über die Größe des Geländes und der Zahl an anwesenden Spielern. Auf
meiner Spieler Charakter (SC) Eintrittskarte stand die Nummer 130, aber es
müssen noch ein paar Leute nach mir Karten gekauft haben, denn es waren
bestimmt über 130 Leute da. Einige aus unserer Gruppe waren schon vor Ort und
haben unseren Lagerplatz abgesteckt, so dass wir in Ruhe auspacken konnten und
Halfdan mir nochmal einen kleinen Überblick vom Lagergelände gegeben hat. Es
gab eine Taverne, einen Handelskontor, Wahrsager und Scharlatane, Magier und
Heiler, Verschiedene Kriegerorden, Elfen, Zwergelfen und ein Abbort.
Nach und nach trudelten die anderen Mannen unserer Gruppe
ein, als da wären:
Sigurt (unser Seher der Runen), Ernst von Schwanenfurt und
seine Herrin Lady Jalila (unsere
Kartographin) und unser Jarl Hengal. Wir alle reisten mit Bruder Morbier – ein Bretonischer Ritter des
Ordens des heiligen St. Reginald - der schon an Ort und Stelle war. Mit
vereinten Kräften war unser Lager schnell aufgebaut denn der Spielbeginn 18:00
Uhr rückte immer näher.
Blick auf den Aufbau des Spieler (SC) Lagers |
Männer bei der Arbeit |
Das Spiel begann mit der
„Anreise“ der Spieler Charaktere (SC) auf der Insel Truul. Da unsere Gruppe im
letzten Jahr schon da war und spieltechnisch nicht den Winter über auf Truul
verbracht hatte nahmen wir bei der Anreise natürlich teil, weil wir ja erneut
auf der Insel gelandet sind. Diese Anreise umfasste einen längeren Marsch über
das Spielgelände, und wenn ich länger meine ist das auch so – wir sind eine
gute Stunde über das Gelände gelaufen und haben die Natur bewundert (so viel
zum Thema Geländegröße). Dabei wurde uns ein wenig vom Plot/Geschichte dieser
Reise eröffnet und am Ende sahen wir auch mit wem wir es hier diesmal zu tun
bekommen werden. Auf einmal stand uns ein riesiger Baummensch (Blutbart) und
seine Kinder des Waldes entgegen und sagte uns dass wir uns von den Wäldern
fern halten sollen. Ok … danke für den Tipp – aber nichts desto trotz gab’s
dann auch erstmal aufs Maul, nur mal so um eine Duftmarke bei diesem Baum zu
setzen. Aber natürlich war das nicht schon das Ende vom Lied für diesen Tag …
nein bei weitem nicht, denn unsere Sippe und die uns befreundete Sippe der Ulfdreper hatten für die Abende ein
reichhaltiges Programm auf Lager. Diesen Abend waren Faustkämpfe und ein Bretonischer
Knüppelkreis angesetzt.
Die Geburtsstunde des „Drei Kupfer Tyrre“
Faustkämpfe sind eine
einträgliche Sache wenn man auf den richtigen wettet, und natürlich juckte es
Tyrre in den Fingern, aber kein Kupfer … keine Wette. Das sah Halfdan, der um
Tyrres Leidenschaft wusste und so steckte er Tyrre drei Kupfer vor, mit ein paar
Bedingungen die hier nicht weiter zur Sache beitragen. Tyrre hat die
Faustkämpfer natürlich vorher begutachtet und auf den kleinen zähen gesetzt ….
Aber was soll ich sagen – die beiden haben hart gekämpft und keiner hat dem
anderen was geschenkt und es gewann natürlich der lange drahtige und die drei
Kupfer waren weg und jetzt wurden auch die Nebenbedingungen des Darlehens von
Halfdan auf einmal wichtig … verdammt wo bekomme ich jetzt drei Kupfer her?!!
Auf einen Knüppelkreis –
eine alt ehrwürdige Bretonische Tradition um zum Beispiel
Meinungsverschiedenheiten bei zu legen – gebietet die Ehre, nicht zu Wetten
(eventuelle illegale Wetten waren mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt). Der
Grund dieses ersten Knüppelkreises war die Einführung des neuen
Huskarl Bragi in der Ulfdreper Sippe. Da der neue Huskarl
Bragi sich noch etwas schonen musste
ernannte er einen würdigen Stellvertreter – den Jungen Sigurt der gegen einen
erfahrenen bretonischen Ritter – den Eskalateur Extraordineur – den Bruder
Mobier antreten durfte. Was soll ich sagen es gab auch hier gut was auf die
Mütze und die beiden sittlich gekleideten Kämpfer schenkten sich nichts … eine
sehr ehrenvolle und feierliche Einführung in die Ereignisse die da noch
anstanden und so neigte sich der erste Tag auch seinem Ende entgegen.
Die Nacht verlief ruhig auf
Truul – die Kinder des Waldes schienen eher Tagaktiv zu sein und wir hatten
Glück das es weit und breit keine Orks gab. Der Tag begann mit einem ausgiebigen
Frühstück mit vorzüglichem Salat und frischem Obst und Gemüse ganz in der
Tradition der Bretonischen Lebenslust. Schon am frühen Morgen kam die erste
Ermahnung zu den fehlenden drei Kupfer von Halfdan an mich, welche den Tag über
immer wieder Gesprächsstoff barg. Und so bekam auch Tyrre seinen Beinamen – wie
schon Halfdan der immer gewinnt oder Ulric der Eberen – ward ich nun überall
bekannt als „Drei Kupfer Tyrre“. Also musste ich mir was ausdenken um diese
verdammten drei Kupfer auf zu treiben.
„… hat Halfdan dir schon mal die Geschichte vom Urr
erzählt?!“
Um die Stimmung am frühen
Morgen wieder auf zu bauen erzählte mir und allen anwesenden am Tisch Halfdan
die Geschichte wie er gegen den Urr gekämpft hat und natürlich gewonnen hat.
Eine sehr bildliche wenn nicht sogar in Teilen sehr realitätsnahe Erzählung
dieses epischen Kampfes gegen den Urr. Danach ergab sich die erste Gelegenheit
Kupfer zu machen – Bruder Morbier und Lady Jalila wollten die
Edelmetallreserven vom letzten Jahr sortieren und zu Geld machen – meine
Chance. Tyrre hat geschickte Hände und im Handumdrehen ward das Kupfer im
Kupferkrug, das Silber im Silberkrug und das Gold im Goldkrug – und so war der
erste Kupfer verdient. Die Erzählungen der beiden und die Menge an Edelmetallen
die sie letztes Jahr gefördert hatten versprach reiche Beute für die
diesjährige Reise. Der Rest unserer Sippe und die Ulfdreper Sippe nutzten die Zeit und übten sich
in Formationskampf.
es werden die Edelmatalle sortiert und das erste Kupfer für Tyrre |
Formationskampf der Sippen |
Ein Marsch mit Halfdan immer lohnt – auch wenn man etwas
weiter wohnt.
Danach machten wir uns in kleiner Runde
auf um einige erkundete Stellen vom letzten Jahr abzulaufen und um uns (Sigurt
und mir) die Wälder zu zeigen. Wir wanderten über Stock und Stein bis zu einer
Weggabelung, und was macht man an Weggabelungen … natürlich?! … hier wird sich getrennt!
Halfdan beschloss das Sigurt, Ulric und ich den oberen Weg
gehen sollten und wir uns am Steinbruch der nicht weit ist wieder treffen.
Gesagt getan, doch zog sich unser Weg sehr in die Länge und das Nachfragen bei Ulric, dem wir Ortskenntnis unterstellten fiel eher mager aus – es
kamen Worte wie „ich denke wir sind richtig … da um die Ecke glaube ich … es
kann nicht mehr weit sein?“ aber vom Steinbruch ward weit und breit nix zu
sehen. Dann befragte Sigurt die Runen an einer Weggabelung und wir fanden gar
nicht weit Halfdan und den Rest der Truppe, wie sie schön im Schatten dösten
und der Steinbruch war auch nur noch einen Katzensprung davon entfernt. Also
ging es nochmal hin um selbst zu sehen das es nix gab außer eine Line aus Salz vor dem Mineneingang (irgendwas wegen Schutz
vor Dämonen oder so) – schnell noch eine Lücke in die Salzlinie geleckt und ab
ging es wieder zurück. Auf dem Weg zurück trafen wir auf eine Prozession die
gerade im Begriff war in den Steinbruch oder sonst wo hin zu ziehen um ein paar
armen Teufeln die Seele aus dem Leib zu exorzieren oder was ähnliches – also
nix mit verkloppen, somit auch nix für uns. Im Lager dösten wir ein wenig um
dann erneut, jetzt mit unserem Jarl nochmals ein paar Plätze des Vorjahres
abzugehen, auf der Suche nach Edelmetall – es muss ja mal was reinkommen in die
Kasse.
Ulric und Sigurt auf dem richtigen Weg |
die Prozession für den armen Teufel |
Die Grube der Falschen Hoffnung
Diesmal ging es mit einer etwas
größeren Gruppe los um die Insel weiter zu erkunden und natürlich um Gold und
Edelsteine zu finden. Unser Jarl führte uns Zielsicher zu einem verlassenem
Lagerplatz, an dem schon letztes Mal was gefunden wurde. Dieses Lager war von
einem reißenden Fluss beschützt – über dessen Fluten nur eine alte kaputte
Brücke ging die unser Jarl Hengal und Stigir auf Wikingerart überquerten. Jarl
Hengal hatte nämlich eine verdächtige Stelle erspäht und die Mannen fingen an dort
etwas zu graben – aber als sie auch schon wieder gehen wollten stupste Hengal
mit dem Fuß einen verdächtigen gelben Stein bei Seite – Gelbe Steine … das ist
ungewöhnlich und muss doch was Wert sein. Also ging es ans tiefer graben und
auch mich erfasste das „Goldfieber“ und wir gruben und gruben nach gelben
Steinen die wie wild zum Vorschein kamen. Unsere Beutel füllten sich mit dem
gelben Steinen. Wir schickten zwischendurch Lady Jalila und Ernst mit ein paar
Steinen zurück ins Lager um eine Vorabbegutachtung und einen Preis zu erfahren,
bevor wir weiter graben. Die Gruppe legte sich dann in der Zwischenzeit hin und
döste ein wenig bis die frohe oder vielleicht schlechte Kunde wieder kam.
Stigir ließ sich nicht davon abhalten und grub weiter … bis er auch blaue
Steine ans Tageslicht förderte und das sollte die Kasse klingeln lassen – denn
Gerüchten zufolge brauchten Magier die Steine für irgendein Ritual. Die Euphorie
wuchs ins unermessliche und wilde Rufe wie: „wir werden alle Reich!!!“ rief man
aus. Dann kam Bruder Morbier vorbei und auch ihn erfasste das Gelbe Steine
Fieber und er grub und grub und grub und brachte auch eine Menge blaue Steine
hervor … ein Fest war das. Nach bestimmt 3 – 4 Stunden graben und einem riesen
Sack voll mit gelben und einen kleineren Sack mit blauen Steinen erlosch die
Steinader in der Grube und wir machten uns auf den Rückweg ins Lager. Lady
Jalila hatte in Erfahrung gebracht das die gelben Steine 1-2 Kupfer und die
blauen Steine 5 Kupfer wert sind – und Tyrre war beteiligt, es sah gut aus das
Tyrre hier reich wird. Im Lager haben wir dann einen Teil der Steine gewaschen
um sie Gewinnbringend an den Mann oder Magier zu bringen. Bruder Morbier und
Lady Jalila gingen mit den Steinen zum Handelsplatz und Tyrre ging mit um dem
Meister der Kupfermünze mal über die Schulter zu schauen. Zuerst versuchten wir
es bei einer Magier Gruppe die unsere Steine, und besonders die blauen sehr
gern haben wollten, doch der Preis den sie sich vorstellten war natürlich inakzeptabel
– immer diese abgebrannten Magier, keine Moneten aber zaubern wollen wie die
Großen. Naja dann ging es eben zum Kontor um die Steine prüfen zu lassen. Und
da kam die erste Überraschung – die gelben Steine sind für Rituale (also viel
Kupfer) nicht zu gebrauchen, als Schmuck soll sich der Stein aber gut eignen …
verdammt das wollten wir nicht hören. Zu den Blauen Steinen die den gesuchten
Ritualsteinen sehr sehr gleich waren, nur halt größer hat er das gleiche
gesagt. Und da war er futsch der Traum vom „Gold Tyrre“ – wir hätten das
Angebot der Sparhörnchenmagier annehmen sollen. Naja Ende vom Lied war das
Morbier die Steine dann noch an örtliche Schmuckhändler-Scharlatane veräußern
konnten und so doch noch ein wenig Gewinn aus der Schürf Aktion gezogen werden
konnte. Aber so bekam dieser Ort auf der Karte von Lady Jalila den Namen – „Grube
der falschen Hoffnung“. Durch die Auszahlung am Gewinn der Schürfaktion konnte
ich (Tyrre) meine Schulden bei Halfdan zurück zahlen und entkam so der Chance
der Mittelpunkt einer weiteren Geschichte von Halfdan zu werden – zum Glück
denn die Geschichten enden nie glücklich für den Hauptdarsteller – man erinnere
sich an den Urr.
Bruder Morbier im Gelbe Steine Fieber |
Die Schwertzank Vorahnung
Aber im Lager hatte sich
auch einiges getan. Die Verbündeten (der 7. Orden) der Ulfdreper Sippe kamen um in einem Zweikampf,
Bragi für seine neue Rolle als Huskarl zu stählen. Er musste in drei Runden gegen
einen Kämpfer des 7. Ordens bestehen – keine leichte Aufgabe, was das
Wettgeschäft natürlich anheizte (natürlich immer zu Gunsten der Waisenhäuser
von Bretonien). Die anhaltenden Aktivitäten und Spektakel die unser Lager bot
weckten auch Interesse bei den umliegenden Lagern und so kam Halfdan mit seiner
Kontaktfreudigen Art ins Gespräch mit den Schotten neben uns. Die ihn natürlich
sofort zu einer Schottentradition einluden. Von weitem konnte ich es nur
erahnen – aber Halfdan ist ja gesellig und wollte Tyrre ja auch andere Kulturen
zeigen und so rief er mich rann und ich erkannte die Brauchtumspflege – es ging
eine Flasche mit brennend süßen Inhalt um. Sie musste von Mann zu Mann gegeben
werden bis sie leer war – es stand drei Wikinger (Halfdan, Stygir und Tyrre)
gegen drei Schotten. Was soll ich sagen Halfdan und Bragi gaben sich keine
Blöße und tranken kräftig mit – Tyrre machte auch mit aber in Maßen und mit ein
zwei Schluck Wasser zwischendurch. Während dieser Brauchtumspflege wurde das
Lager immer mal wieder von Streunern angegriffen um die wir uns danach auch
kümmern wollten. Leider kamen wir bei den ersten Angriffen immer zu spät – aber
Halfdan befragte seine inneren Runen (er erkannte das System) und sagte den
nächsten Ort des Schwertzankes voraus und so kam es dann auch. Also
positionierten wir uns in lockerer Formation an besagter Stelle und es kam was
kommen musste … ein Schrei aus dem Wald … Rufe „Blut, Blut, Blut!!!“ und die
Sache nahm Fahrt auf. Wir standen auf einmal 8 … dutzend Feinden gegenüber, die
von einer Zauberin angeführt wurden gegenüber. Aber es half ja nix – also mit
Gebrüll drauf. Es entbrannte ein intensiver Kampf der durch die Unterstützung
der Zauberin (Erdbeben!!) Tyrre ins Schwanken brachte. Das nutzte ein … Dutzend
der Kinder des Waldes aus um sich auf Tyrre zu stürzen, der sich unter sein
Schild zurück zog um dann blitzschnell mit seinem Sax die Feinde, auf Ihm
nieder zu stechen und dadurch unter ihnen begraben wurde. Der Rest der
Angreifer wurde Fachgerecht von Halfdan, Ulric und den anderen in kleine
handliche Stücke zerlegt. Tyrre tauchte dann auch aus dem Stapel Hackfleisch
auf um dann am Siegestaumel teil zu nehmen. Zurück an der Tafel wurde gleich
von diesem epischen Kampf des Tages berichtet ohne zu wissen das das Schicksal
für diesen Tag mehr bereit hielt. An der Tafel wurden natürlich auch andere
Probleme des Alltags besprochen – so zum Beispiel welcher Gott denn der bessere
wäre – Bruder Morbier und unser Seher Sigurt ließen es auf eine Probe ankommen.
Bruder Morbier war im Laufe des Tages bei einer Wahrsagerin gewesen die ihm
voraussagte das er die am heutigen Tage stattfindende Fränkische Jagd für sich
entscheiden werde und das er den morgigen Tag überleben werde. Sigurt dagegen
befragte die Runen und sagte einen Sieg für Halfdan voraus, mit Chancen für
unseren Jarl Hengal und Morbier nimmt auch dran teil – wir werden sehen wer
Recht behielt.
Angriff der Kinder des Waldes |
... auch die Frauen des Waldes haben uns nichts geschenkt |
Lady Jalila wacht über die Wetteinnahmen |
Bragi im Kampf unter den Wachsamen Augen des Jarl |
Meet und Spiele |
erste Saga's werden an der Tafel erzählt |
Die Schlacht in Unterzahl – was heißt Unterzahl? Wir sind
Nordmänner!
Dann auf einmal erspähten
wir eine rennende und schreiende Maid die den Hügel herunter kam, auf unser
Lager zu. Das erweckte natürlich unser Interesse, denn wo Frauen schreien
gibt’s meist was auf den Helm und die Anzeichen dafür ließen nicht lange auf
sich warten … es regte sich was im Wald. Also schnappten wir uns Schild und
Schwert und gingen der Sache auf den Grund. Wir marschierten den Hügel rauf und
wieder runter und einen schmalen Weg auf den nächsten Hügel rauf und traten
dann aus dem Wald und da waren sie – Blutbart und mindestens 40 … Dutzend
Kinder des Waldes wie sie einem Zweikampf der Ihren zusahen. Ein Spektakel was
auch wir Nordmänner immer begrüßen und so setzten wir uns in freundlicher
Entfernung hin um dem Kampf zu folgen. Doch als sie uns sahen brachen sie den
Kampf ab und stellten sich uns mit dem immer wiederkehrenden Ruf „Blut! … Blut!
… Blut! …“ entgegen. Wir versuchten, freundlich wie wir Nordmänner halt sind
ein Gespräch vom Zaun zu brechen – da wir nicht wirklich viele waren und
vielleicht etwas Zeit schinden wollten damit Verstärkung kommen konnte – aber
reden wollten die da drüben nicht wirklich. Sie verhöhnten uns und das ist eine
Sache die man mit Nordmännern unseres Schlages nicht machen sollte – der Geduldsfaden
riss relativ schnell bei unserem Jarl und wir machten das was wir am besten
können … nämlich Schädel spalten. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt weit, weit
in der Unterzahl waren, haben wir trotzdem gut ausgeteilt und schon mal die
Reihen beim Gegner gelichtet damit die Nachkommenden Teilzeitkrieger somit eine
übersichtliche Schlachtlinie beim Gegner erbten. Der Nachschub an Kriegern kam
immer nur schubweise so dass sich diese Schlacht etwas in die Länge zog. Tyrre
und Sigurt und unser Jarl, Kämpfer der ersten Stunde schauten sich das
Scharmützel dann von hinten, während ihre Wunden geheilt wurden an. Am Ende
haben wir die Kinder des Waldes gut verprügelt aber diesem Baum ist nicht so
richtig zu zu setzen – aber ausgeteilt hat Blutbart gut, mit seiner Riesen
Keule und einige unserer Mannen lagen länger am Boden als ihnen lieb war.
Halfdan im Gespräch mit Haki |
Die Fränkische Jagd
Der Tag wich so langsam der
Abend-Dämmerung und dieser Abend versprach noch einen Höhepunkt – DieFränkische Jagd -. Zu dieser Bretonischen Sitte, wo sich sittlich bekleidete
Herren (Schuhe und Kopfbedeckung) des Nächten‘s zur Jagd auf örtliches Getier
treffen, ist nur würdigen Männern vorbehalten. Dieses Jahr Traten an Bruder
Morbier, Jarl Hengal, Halfdan und Wüllund der als Vertreter des Jarls der Ulfdreper fungierte. Da die Fränkische Jagd bei Mondenschein stattfindet
benötigt jeder Jäger noch einen Fackelträger, diese Ehre wurde mir zu Teil als
Fackelträger für Halfdan den Unbesiegten auf die Jagd zu gehen. Eine hohe Ehre
die Drei Kupfer Tyrre mit Stolz annahm. Als jagdbares Tier wurde dieses Mal von
einer örtlichen Bäuerin eine Herde Schafe vom Bruder Morbier erworben – und da
soll einer sagen Wikinger schlagen immer nur alles kaputt und plündern und
schänden … nein, nein sie sind auch ein nicht zu verachtender
Wirtschaftswachstumsmotor, denn die Bäuerin hat mit dieser Fränkischen Jagd das
Geschäft ihres Lebens gemacht – Kupfer für jedes erlegte Schaf der Herde.
Eine feierliche Dunkelheit zog langsam über den Ort
der bevorstehenden Jagd und die Männer machten sich bereit. Tyrre schnappte
sich seine Laterne und begleitete Halfdan sicher durch das Lager zum
vereinbarten Jagdplatz. Dabei wurden noch ein zwei mögliche Taktiken besprochen
– das es vielleicht nicht unbedingt gut wäre den Jäger an zu leuchten sondern
mit dem Licht das Wild zu täuschen und dem Jäger entgegen zu treiben – ein
guter Plan. Also dann Aufstellung und kurze Einweisung durch Bruder Morbier und
die gekommenen Gäste staunten nicht schlecht – sie sahen gelebte Bretonische
Traditionen. Aber dann ging es auch schon los und die Jagdgemeinde rannte los
um die Schafe zu stellen. Ein wildes Geschrei und gemäääähhe durchschnitt die
Nacht. Was soll ich sagen … es war extrem körperlich anstrengend und die Schafe
waren auch unterschiedlich motiviert – irgendwie hatte Halfdan immer nur die
hinterlistigen garstigen Schafe vor dem Messer. Das letzte Schaf was sich
besonders gewehrt hatte musste Tyrre mit unsportlichem Körperkontakt seinem
Schicksal durch Halfdans Messer zu zuführen – in dem Halfdan sich mit einem
Sprung aus vollem Lauf, liebevoll um den Hals des Schafes kümmerte und so waren
es dann vier Schafe – vier schwer erkämpfte garstige Schafe als die Jagd als
beendet erklärt wurde.
Die Mannen fanden sich ein und legten Rechenschaft ab
was erlegt wurde und Bruder Morbier errang den, durch die Wahrsagerin
vorhergesagten Sieg mit sage und schreibe elf erlegten Schafen – beachtliches
Ergebnis. Zurück an der Tafel wurde dieses Ergebnis natürlich mit eins zwei …
zwanzig Humpen Met begossen und Bruder Morbier verriet uns seine Taktik. Wie
er erzählte nahm er sich der alt bekannten und geschätzten Bretonischen
Jagdtaktik des „Abstaubens“ an und errang so den Sieg bei dieser Jagd. Hört
hört!! Die Ergebnisse der anderen spielen eigentlich keine Rolle da es ja bei
dieser Tradition nicht um die Anzahl des Wildes geht sondern um die Ehre dieser
würdigen Männer zusammen auf die Jagd zu gehen und den ehrwürdigen Bretonischen
Tugenden alle Ehre zu machen – Punkt. Wobei Halfdan natürlich nicht verloren
hat – mit nichten, in der Völkerwertung ist er zusammen mit Jarl Hengal Sieger
und somit bleibt Halfdan unbesiegt – Punkt!!
Dieser Abend klang dann mit einer nachdenklichen
Geschichte vom heiligen Reginald, vorgetragen von Bruder Morbier langsam aus.
Es ging um die Stellung der Frau in der Bretonischen Gesellschaft –
herzzerreißend und wahr.
Bruder Morbier trägt eine eindringliche Geschichte des heiligen Reginald vor |
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