… was soll man nach solch einem Vortag – zum Feierabendbierchen auf ner Bank sitzen und die heiß gelaufenen Füße im Rhein abkühlen - noch besseres Erleben. Aber da haben wir die Rechnung ohne den Wetterfrosch gemacht, denn der neue Tag begann mit strahlendem Sonnenschein. Das mag am Morgen schön sein aber im Laufe des Tages sollte sich das ändern.
Egal erst einmal stand noch eine Nachholaktion auf dem Plan, denn ich hatte am Tag davor einen kleinen Spielzeugladen entdeckt und jeder Toyhunter weiß dass es in solchen Läden oft was zu holen gibt. Also los ab an die Tür und geklingelt (Spielzeug nur auf Anfrage) und nach mehrmaligem klingeln machte dann eine ältere Dame den Laden für uns auf. Leider fanden wir nichts was unser Sammlerherz höher schlugen ließ aber der Laden war auch dem Untergang geweiht denn die Besitzerin machte schon länger Ausverkauf denn sie wollte endlich in Rente gehen und so entwickelte sich noch ein sehr interessantes Gespräch über die Geschichte des Ladens und somit Ihres Lebens und des Ortes in dem der Laden ansässig war. Ein schönes interessantes Nebenerlebnis aber wir mussten weiter denn eine junge Dame stand heute noch auf dem Plan – die Lorelei. Sie befand sich an einer markanten Stelle im Rhein die man von der Straße aus sehen konnte – aber bei leichtbekleideten jungen Frauen suchen wir natürlich immer den Kontakt, also raus aus dem Auto und sich auf den Weg gemacht. Der Morgen war noch früh aber die Sonne schien erbarmungslos auf den Planeten und wir hatten etwas glück das auf dieser ewig langen Halbinsel auf der die Lorelei residierte mit etwas Baumwerk Schatten bot. Am Ende der Halbinsel, an der Lorelei angekommen stellten wir fest das es sich die Dame auf einen Felsen gemütlich gemacht hatte und keine Anstalten unternahm zu uns zu kommen und so fasste sich Herr K. ein Herz und bestieg den Felsen zur Kontaktaufnahme. Das „Gespräch“ gestaltete sich dann doch etwas länger so dass die Touristen auf dem Ausflugsdampfer die wahrscheinlich das einzige mal an der Lorelei vorbei fuhren um ein Bild zu machen jetzt Herrn K. im Gespräch mit der Lorelei ablichten konnten. Wir finden das natürlich ein gelungenes Bild – andere ärgern sich bestimmt … aber die Welt ist ja kein Ponnyhof und wer nur in sicherer Entfernung ohne Anstrengungen ein Bild im Vorbeifahren machen will ist selber schuld das er den Herrn K. mit drauf hat.
der lange Weg zur Lorelei |
... mal kurz die Welt angehoben |
ab und an gehts mit dem MaCoy auch mal durch |
Dann ging es
weiter am Vater Rhein entlang in Richtung Niederwald Denkmal – dem historischen
Höhepunkt der Reise, denn das Niederwald Denkmal ist zum Sieg im
Deutsch-Französischen Krieg und der darauf folgenden Reichseinigung/Gründung1871 errichtet worden.
Das Denkmal
liegt am Rheinufer in Hanglage – oben halt – und wir sind natürlich bis oben
mit dem Auto gefahren um auf dem dortigen Parkplatz dieses ab zu stellen und
gemütlich zum Denkmal zu schlendern. Aber da haben wir die Rechnung ohne
unseren Fahrer gemacht – Dr. MaCoy war der Ansicht es wäre doch viel schöner
etwas durch den Wald zu schlendern zum Denkmal … Potz Blitz er wollte nur 2,50
EUR sparen (Parkgebühren) also sind wir gefühlt 10 km zurück gefahren um dann
durch den Wald zum Denkmal zu schlendern. Nur leider wurde aus dem schlendern
nix da es vorher die Tage geregnet hat und der Wald feucht bis matschig war,
aber der Planet immer noch brannte, also summasumarum war es eine erdrückende
schwüle. Ein Todesmarsch über sumpfige Waldwege, bergauf zum Denkmal … DANKE
Herr MaCoy. Naja egal … oben angekommen war es nicht mehr schwül sondern nur
noch Heiß. Aber der Anblick dieses Imposanten Denkmals mit den überwältigenden
Reliefs, die alle bestimmten Allegorien verfolgten und der über aller
thronenden Germania mit der Kaiserkrone in der Hand. Ein Traum . für mich eins
der schönsten und aussagekräftigsten Denkmäler der Kaiserzeit. Und der Ausblick
auf den Rhein und das umliegende Land war herrlich … auch wenn es höllisch heiß
war. Also gingen wir in Richtung Schatten und fanden einen Weg zu einem
Aussichtspunkt unter Bäumen. Hier wehte eine erfrischende Briese und die drei
Bänke machten es zu einem Vollkommenen Ort – also ließen wir uns für eine gute
Stunde nieder – und einige von uns gingen auf eine wohltuende Reise ins
Lummerland. Wir wurden dann von heftiger Betriebsamkeit geweckt – und zwar
wurde ein kleines Büfett für Reisende an diesem schönen Ort aufgebaut. Tja wir
hatten auch langsam Hunger und haben mal charmant nachgefragt ob auch eine
Bretzel für uns übrig sei – natürlich nicht, die sind abgezählt … ja ja immer
der gleiche Spruch, aber wir blieben hartnäckig und bekamen dann doch noch eine
Bretzel die wir natürlich brüderlich teilten und uns mit einem netten Gespräch
bei unseren Gönnern bedankten. Aber da war ja noch was … genau der Abstieg zum
Auto … aber diesmal nahmen wir nicht den Weg durch den Wald sondern holten uns
ein Eis und gingen an der Straße entlang, welche nicht unbedingt besser zu
begehen war aber es war kürzer.
Das Hauptrelief mit dem Kaiser, um ihn herum sammeln sich rechts die Generäle und Fürsten Norddeutschlands, links selbige aus Süddeutschland |
Die Allegorien von Krieg und Frieden |
Für diese
Nacht hatte uns Herr MaCoy ein Standard Online Travel free Wifi Hotel
herausgesucht, gleich neben einem Las Vegas
Pyramidenglücksspielerhotelverschnitt – also keine Überraschungen. Da sich die
Wetterlage nicht verändert hatte, genossen Herr K und ich (Maddin) die
erfrischende Briese der Klimaanlage und schlummerten wieder schön weg in
unseren Hotelbetten. Wir näherten uns langsam wieder der Neuzeit, was man an
der Wahl der Abendverpflegung sehen konnte – ein allseits bekanntes Restaurant
mit belegten Sandwiches. Danach fuhren wir nochmal an den Main in Mainz um das
Erlebnis am Rhein wach zu rufen und gemütlich am Wasser den Tag ausklingen zu
lassen. Nach zwei Bierchen und einigen Gesprächen waren wir auch schon wieder
durch und es ging in Richtung Hotel zurück und Herr K hatte noch eine „coole“
Idee … lass uns doch die letzte Folge von Game of Thrones Staffel 6 schauen! …
unsere Antwort war NEIN, denn Dr. MaCoy hatte noch nicht mal mit Staffel 6
angefangen und ich hinkte auch noch etwas hinterher … aber Herr K. ließ nicht
locker und frage noch mehrmals nach aber bekam immer die gleiche Antwort … es
geht gleich ins Bett da wird nicht mehr Fernsehen geglotzt, davon bekommste
viereckige Augen!
Neuer Tag
und unser letzter Tag auf dieser Historischen Reise. Heute soll es in Richtung
Stuttgart gehen und auf dem Weg liegt der Dom zu Speyer mit der Grablege der
Mittelalterlichen deutschen Könige und Kaiser. Das Wetter war immer noch höllisch heiß.
Gott sei Dank haben die Jungs damals gut gebaut und gedämmt und somit war es im
Dom angenehm kühl. Aber da ich da zwei Mittelalterverweigerer dabei hatte, die
sich strickt weigerten mit in die Gruft zu den Kaisern mit zu kommen, tat ich
meine Pflicht und zollte alleine den Vorvätern Respekt und besuchte die
Kaisergrablege. Und somit schloss sich ein wenig der Kreis unserer Reise denn
hier lag die Frau von König Barbarossa begraben – jenem Barbarossa der im
Kyffhäuser auf seine Bestimmung wartet.
Nach einer
Stärkung in einem Restaurant das Speisen aus dem Heiligen Römischen Reich
deutscher Nation anbot – manche würden
vielleicht auch sagen beim Italiener, ging es gerade Wegs Richtung Stuttgart um
uns bei Herr K`s Bruder K1 ein zu zecken. Am späten Nachmittag angekommen
mussten wir erstmal ein wenig abmatten um dann ein sportliches Programm,
welches K1 für uns vorbereitet hatte zu absolvieren. Da war Slacklining und
E-biking angesagt und K1 zeigte uns mit Agro-Joga wo der Frosch die Locken hat.
die Kaiser Grablege |
Fazit:
Was soll ich
sagen – es waren harte Tage, voller Verzicht, körperliche Leiden, brenzlichen
Situationen, sportlichen Wettkampfs, zerbrochenen Freundschaften und neuen
besten Freunden, totaler Erholung, absolutem Konsum und umfassenden
historischen Erkenntnissen – Also ein Reiseerlebnis was ich jedem nur ans Herz
legen kann = warum in die Ferne schweifen wenn das schöne doch so nah ist.
(by Maddin)
(by Maddin)
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