Etappe 3 der Deutschlandreise



… was soll man nach solch einem Vortag – zum Feierabendbierchen auf ner Bank sitzen und die heiß gelaufenen Füße im Rhein abkühlen - noch besseres Erleben. Aber da haben wir die Rechnung ohne den Wetterfrosch gemacht, denn der neue Tag begann mit strahlendem Sonnenschein. Das mag am Morgen schön sein aber im Laufe des Tages sollte sich das ändern.
Egal erst einmal stand noch eine Nachholaktion auf dem Plan, denn ich hatte am Tag davor einen kleinen Spielzeugladen entdeckt und jeder Toyhunter weiß dass es in solchen Läden oft was zu holen gibt. Also los ab an die Tür und geklingelt (Spielzeug nur auf Anfrage) und nach mehrmaligem klingeln machte dann eine ältere Dame den Laden für uns auf. Leider fanden wir nichts was unser Sammlerherz höher schlugen ließ aber der Laden war auch dem Untergang geweiht denn die Besitzerin machte schon länger Ausverkauf denn sie wollte endlich in Rente gehen und so entwickelte sich noch ein sehr interessantes Gespräch über die Geschichte des Ladens und somit Ihres Lebens und des Ortes in dem der Laden ansässig war. Ein schönes interessantes Nebenerlebnis aber wir mussten weiter denn eine junge Dame stand heute noch auf dem Plan – die Lorelei. Sie befand sich an einer markanten Stelle im Rhein die man von der Straße aus sehen konnte – aber bei leichtbekleideten jungen Frauen suchen wir natürlich immer den Kontakt, also raus aus dem Auto und sich auf den Weg gemacht. Der Morgen war noch früh aber die Sonne schien erbarmungslos auf den Planeten und wir hatten etwas glück das auf dieser ewig langen Halbinsel auf der die Lorelei residierte mit etwas Baumwerk Schatten bot. Am Ende der Halbinsel, an der Lorelei angekommen stellten wir fest das es sich die Dame auf einen Felsen gemütlich gemacht hatte und keine Anstalten unternahm zu uns zu kommen und so fasste sich Herr K. ein Herz und bestieg den Felsen zur Kontaktaufnahme. Das „Gespräch“ gestaltete sich dann doch etwas länger so dass die Touristen auf dem Ausflugsdampfer die wahrscheinlich das einzige mal an der Lorelei vorbei fuhren um ein Bild zu machen jetzt Herrn K. im Gespräch mit der Lorelei ablichten konnten. Wir finden das natürlich ein gelungenes Bild – andere ärgern sich bestimmt … aber die Welt ist ja kein Ponnyhof und wer nur in sicherer Entfernung ohne Anstrengungen ein Bild im Vorbeifahren machen will ist selber schuld das er den Herrn K. mit drauf hat.



der lange Weg zur Lorelei

... mal kurz die Welt angehoben

ab und an gehts mit dem MaCoy auch mal durch

 
Dann ging es weiter am Vater Rhein entlang in Richtung Niederwald Denkmal – dem historischen Höhepunkt der Reise, denn das Niederwald Denkmal ist zum Sieg im Deutsch-Französischen Krieg und der darauf folgenden Reichseinigung/Gründung1871 errichtet worden.
Das Denkmal liegt am Rheinufer in Hanglage – oben halt – und wir sind natürlich bis oben mit dem Auto gefahren um auf dem dortigen Parkplatz dieses ab zu stellen und gemütlich zum Denkmal zu schlendern. Aber da haben wir die Rechnung ohne unseren Fahrer gemacht – Dr. MaCoy war der Ansicht es wäre doch viel schöner etwas durch den Wald zu schlendern zum Denkmal … Potz Blitz er wollte nur 2,50 EUR sparen (Parkgebühren) also sind wir gefühlt 10 km zurück gefahren um dann durch den Wald zum Denkmal zu schlendern. Nur leider wurde aus dem schlendern nix da es vorher die Tage geregnet hat und der Wald feucht bis matschig war, aber der Planet immer noch brannte, also summasumarum war es eine erdrückende schwüle. Ein Todesmarsch über sumpfige Waldwege, bergauf zum Denkmal … DANKE Herr MaCoy. Naja egal … oben angekommen war es nicht mehr schwül sondern nur noch Heiß. Aber der Anblick dieses Imposanten Denkmals mit den überwältigenden Reliefs, die alle bestimmten Allegorien verfolgten und der über aller thronenden Germania mit der Kaiserkrone in der Hand. Ein Traum . für mich eins der schönsten und aussagekräftigsten Denkmäler der Kaiserzeit. Und der Ausblick auf den Rhein und das umliegende Land war herrlich … auch wenn es höllisch heiß war. Also gingen wir in Richtung Schatten und fanden einen Weg zu einem Aussichtspunkt unter Bäumen. Hier wehte eine erfrischende Briese und die drei Bänke machten es zu einem Vollkommenen Ort – also ließen wir uns für eine gute Stunde nieder – und einige von uns gingen auf eine wohltuende Reise ins Lummerland. Wir wurden dann von heftiger Betriebsamkeit geweckt – und zwar wurde ein kleines Büfett für Reisende an diesem schönen Ort aufgebaut. Tja wir hatten auch langsam Hunger und haben mal charmant nachgefragt ob auch eine Bretzel für uns übrig sei – natürlich nicht, die sind abgezählt … ja ja immer der gleiche Spruch, aber wir blieben hartnäckig und bekamen dann doch noch eine Bretzel die wir natürlich brüderlich teilten und uns mit einem netten Gespräch bei unseren Gönnern bedankten. Aber da war ja noch was … genau der Abstieg zum Auto … aber diesmal nahmen wir nicht den Weg durch den Wald sondern holten uns ein Eis und gingen an der Straße entlang, welche nicht unbedingt besser zu begehen war aber es war kürzer.

 
 

Das Hauptrelief mit dem Kaiser, um ihn herum sammeln sich rechts die Generäle
und Fürsten Norddeutschlands, links selbige aus Süddeutschland

Die Allegorien von Krieg und Frieden




 
Für diese Nacht hatte uns Herr MaCoy ein Standard Online Travel free Wifi Hotel herausgesucht, gleich neben einem Las Vegas Pyramidenglücksspielerhotelverschnitt – also keine Überraschungen. Da sich die Wetterlage nicht verändert hatte, genossen Herr K und ich (Maddin) die erfrischende Briese der Klimaanlage und schlummerten wieder schön weg in unseren Hotelbetten. Wir näherten uns langsam wieder der Neuzeit, was man an der Wahl der Abendverpflegung sehen konnte – ein allseits bekanntes Restaurant mit belegten Sandwiches. Danach fuhren wir nochmal an den Main in Mainz um das Erlebnis am Rhein wach zu rufen und gemütlich am Wasser den Tag ausklingen zu lassen. Nach zwei Bierchen und einigen Gesprächen waren wir auch schon wieder durch und es ging in Richtung Hotel zurück und Herr K hatte noch eine „coole“ Idee … lass uns doch die letzte Folge von Game of Thrones Staffel 6 schauen! … unsere Antwort war NEIN, denn Dr. MaCoy hatte noch nicht mal mit Staffel 6 angefangen und ich hinkte auch noch etwas hinterher … aber Herr K. ließ nicht locker und frage noch mehrmals nach aber bekam immer die gleiche Antwort … es geht gleich ins Bett da wird nicht mehr Fernsehen geglotzt, davon bekommste viereckige Augen!
Neuer Tag und unser letzter Tag auf dieser Historischen Reise. Heute soll es in Richtung Stuttgart gehen und auf dem Weg liegt der Dom zu Speyer mit der Grablege der Mittelalterlichen deutschen Könige und  Kaiser. Das Wetter war immer noch höllisch heiß. Gott sei Dank haben die Jungs damals gut gebaut und gedämmt und somit war es im Dom angenehm kühl. Aber da ich da zwei Mittelalterverweigerer dabei hatte, die sich strickt weigerten mit in die Gruft zu den Kaisern mit zu kommen, tat ich meine Pflicht und zollte alleine den Vorvätern Respekt und besuchte die Kaisergrablege. Und somit schloss sich ein wenig der Kreis unserer Reise denn hier lag die Frau von König Barbarossa begraben – jenem Barbarossa der im Kyffhäuser auf seine Bestimmung wartet.
Nach einer Stärkung in einem Restaurant das Speisen aus dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation anbot  – manche würden vielleicht auch sagen beim Italiener, ging es gerade Wegs Richtung Stuttgart um uns bei Herr K`s Bruder K1 ein zu zecken. Am späten Nachmittag angekommen mussten wir erstmal ein wenig abmatten um dann ein sportliches Programm, welches K1 für uns vorbereitet hatte zu absolvieren. Da war Slacklining und E-biking angesagt und K1 zeigte uns mit Agro-Joga wo der Frosch die Locken hat.




die Kaiser Grablege

Fazit:
Was soll ich sagen – es waren harte Tage, voller Verzicht, körperliche Leiden, brenzlichen Situationen, sportlichen Wettkampfs, zerbrochenen Freundschaften und neuen besten Freunden, totaler Erholung, absolutem Konsum und umfassenden historischen Erkenntnissen – Also ein Reiseerlebnis was ich jedem nur ans Herz legen kann = warum in die Ferne schweifen wenn das schöne doch so nah ist.

(by Maddin)

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